Seniorengruppe „Vergissmeinnicht“

Dieses Entlastungsangebot für alle pflegenden Angehörigen findet in einer Kleingruppe statt. Für die zu Betreuenden Senioren gibt es mehrere Vorteile.

Das einmal wöchentliche Treffen ist durch die Regelmäßigkeit nicht nur für die Senioren eine feste Größe, sondern auch die Angehörigen können diese drei Stunden nutzen, um für sich selbst Zeit zu haben. Durch den stets gut vorbereiteten und strukturierten Stundenablauf wird den Vergissmeinnicht-Teilnehmern neben der Sicherheit auch sinnvolle und aktivierende Beschäftigung vermittelt. Das gemeinsame Essen und Trinken, singen, Gedächtnistraining, Geschichten und Gedichte, Bewegungsspiele und professionelle Anleitung und Gesprächsführung wird jeder Teilnehmer so motiviert und angeregt sich gerne und entspannt zu beteiligen. Dabei bereichern sich die Teilnehmer auch gegenseitig und regen sich gegenseitig zum Kommunizieren und aktiv sein an.

Des Weiteren hat eine Kleingruppe für Senioren mit ihren altersbedingten Einschränkungen (z.B. dem Tragen von Hörgeräten) enorme Vorteile. Es kann auf jeden individuell eingegangen werden, jeder wird in die Gespräche und Aktivitäten mit einbezogen, so dass jeder „mittendrin“ ist. Außerdem finden die Treffen in barrierefreien Räumlichkeiten statt, sodass auch Rollstuhlfahrer oder Rollatorenbenutzer entspannt teilnehmen können.

Als weitere Entlastung der Angehörigen biete ich das Abholen und nach Hause bringen der Teilnehmer an.


Ein Erfahrungsbericht einer Besucherin – Zu Gast bei „Vergissmeinnicht“

„guten Morgen ohne Sorgen…“

So nett wurde ich schon an der Eingangstür unserer Gemeinde begrüßt. Es war Donnerstag, der 13. April, ein Tag vor Karfreitag und ich durfte, wie schon im Vorfeld besprochen, einen Vormittag in der Vergissmeinnicht-Gruppe verbringen. Alice Schneider leitet diese Gruppe und tatkräftig unterstützt wird sie von Elke Weber.

ZU Beginn wurde ich den sechs Teilnehmern vorgestellt. Es war so ein freundlicher Empfang und alle lächelten mich an und freuten sich, dass ich zu Besuch war. Dann starteten wir mit einem super leckeren Gourmet-Frühstück. Jeder sorgte für den Anderen, wir gaben uns gegenseitig die Brötchen an und lachten und scherzten schon beim Essen. Danach wurde gesungen. Alice erinnerte noch mal an Karfreitag und die Osterzeit und dementsprechend waren auch unsere christlichen Lieder ausgewählt. Die Choräle und Kirchenlider waren allen gut bekannt. Alice hatte Gitarre und Mundharmonika mitgebracht. Zwei Teilnehmer hatten auch ihre Mundharmonika dabei. Eine Teilnehmerin konnte sogar immer die zweite Stimme singen und so waren wir mit 9 Sängern schon ein kleiner Chor, der den Bibelstundenraum mit Gesang erfüllte. Anschließend gab es eine Besinnung auf Ostern und wir überlegten gemeinsam, was die Symbole der Osterzeit zu bedeuten haben. Als Alice ein Lamm auf den Tisch stellte, meldete sich der stillste Teilnehmer zu Wort und sagte: „Das Lamm ist Jesus, er hat auch stillgehalten wie ein Lamm!“ So kamen wir auf das Kreuz und die Kreuzigung Jesu zu sprechen. Jeder hatte etwas zu sagen. Anschließend gab es wieder eine Singrunde. Danach gab es ein Worträtsel und es wurden Worte notiert, die mit Ka….anfangen sollten. Jeder wurde gefordert und brachte sich nach seinen Möglichkeiten mit ein.

Nach einem Osterrätsel (wo waren in einer vorgelesenen Geschichte die roten Ostereier versteckt?) gab es am Tisch noch ein Bewegungsspiel mit einem großen Ballon. Zum Abschluss schenkte Alice jedem noch ein kleines Osterpräsent. Es war sehr schön, die leuchtenden Augen zu sehen, mit denen es entgegengenommen wurde.

Für mich war es ein sehr wertvoller und bereichernder Vormittag. Ich wurde offen und fröhlich von allen aufgenommen und es war schön zu sehen, wie viel Zeit und Liebe investiert wurden und wie fröhlich alle Teilnehmer waren und es genossen Zuwendung und Aufmerksamkeit zu bekommen, aber auch gegenseitig weiterzugeben.

Ich wurde verabschiedet, mit der Bitte, einmal wiederzukommen, was ich mir auch fest vorgenommen habe.

Susanne Sowa